Geschichte

In dem früher rein bäuerlich geprägten Dorf mit Ackerbau und Viehzucht – später arbeiteten auch viele Bewohner in den Kohlebergw erken und Eisenhütten an der Saar – hat sich in den letzten Jahrzehnten ein heftiger Strukturwandel vollzogen. Es gibt keine Vollerwerbsbauern  mehr, die Erwerbstätigen finden in der Umgebung (Baumholder, Birkenfeld usw.) ihre Arbeit,  ja einige fahren sogar bis nach Ludwigshafen. Zurzeit beschäftigen drei kleine bzw. mittlere Betriebe ca. 25 Leute (ein Mahl- und Mischdienst, eine Dachdeckerei und ein erweiterter Elektrobetrieb). Die Einwohnerzahl ist in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen, weil die Jugendlichen nach ihrer Lehre oder ihrem Studium wegziehen, denn sie finden hier keine Anstellung und sehen woanders bessere Perspektiven. In den letzten 40 Jahren zogen etwa 70 jüngere Einwohner von hier weg. Im Jahr 2010 zählt unsere Gemeinde ca. 250 Einwohner, 1975 waren es dagegen noch fast 300.

Das Dorf Rohrbach (südlich der Fockenwald, südwestlich der Schacher, westlich der
Wüschberg, nördlich der Bergwald, östlich der Flurberg) nach dem gleichnamigen Bachlauf benannt, gehörte früher zur Bürgermeisterei Burglichtenberg, später zum Amt
Burglichtenberg in Berschweiler und heute zur Verbandsgemeinde Baumholder im Landkreis Birkenfeld.

Der Ort liegt in dem gleichnamigen Tal eines Höhenzuges, der als letzter Vorstoß des
Hardtgebirges gelten kan n und gewöhnlich mit dem Namen „Westrich“ bezeichnet wird.
Die Ortschaften Rohrbach, Rückweiler, Hahnweiler und Leitzweiler führen den besonderen  Namen „Auf der Heide“. Es ist nicht genau zu klären, ob der Name von der Pflanze herrührt, weil das Heidekraut früher mit „a“ geschrieben wurde oder was auch möglich w äre, dass “Heide“ von den Nichtchristen herzuleiten ist. Wahrscheinlicher aber ist doch das erstere, weil als Heide früher ein waldloses, wild grünendes Gebiet, auch unfruchtbare mit Heidekraut, Ginster und anderem Buschwerk bestandene Fläche bezeichnet wurde. (Heide = Kuhtrift – Weideplatz für Vieh). Auf der folgenden Karte, schon vor 1800, ist „Haide“ jedenfalls schon mit „a“ eingetragen, was auf eine weitere Bestätigung der ersten Vermutung hindeutet.

Wann Rohrbach gegründet wurde, ist nicht genau zu erforschen. Unter fränkischer
Herrschaft wurde das Land in Gaue eingeteilt, denen ein Gaugraf vorstand. Rohrbach
gehörte mit den übrigen Heidedörfern zum Moselgau. Unter den Karolingern und Saliern
entwickelte sich das Leh nswesen. 1235 gehörte Rohrbach jedenfalls zum Amt Wolfersweiler und kam 1444 zum Amt Nohfelden, Oberamt Lichtenberg.
Urkundlich erwähnt erscheinen die Dörfer der Pflege Rohrbach in den Jahren 1428, 1431
und 1440. Zur „Rohrbacher Pflege“ gehörten Rohrbach, Rückweiler und Leitzweiler,
während Hahnweiler Wolfersweiler angegliedert war. Bei der „Pflege“ handelt es sich um
eine kleine mittelalterliche Verwaltungseinheit, die damals (1586) zum Pfalz-Zweibrückischen Oberamt Lichtenberg gehörte. Dem S chöffen in Rohrbach oblag es unter anderem die jährlichen Gefälle, Bußen und Strafgelder von den „Unterthanen“ einzuziehen, um sie an seinen nächsten Vorgesetzten, den Amtsschultheißen in Berschweiler oder an das Oberamt auf Lichtenberg weiter zu leiten. Außerdem musste er von Fall zu Fall Amtshilfe leisten z. B. bei Exekutionen. Er erhielt eine kleine Entschädigung für die wenigen Bewohner; es waren insgesamt etwa 115 Personen.

Im Jahre 1112 gründete Gerlach, Sohn des Nahegaugrafen Emich, die Grafschaft Veldenz.
Graf Gerlach der IV. ließ um 1214 widerrechtlich die Burg Lichtenberg errichten. Gerlach
der V. empfing 1235 vom Bischof von Verdun die Schirmvogtei über das Amt Wolfersweiler, zu dem neben anderen Gebieten auch Rohrbach gehörte. Deshalb können wir davon ausgehen, dass Rohrbach schon damals existierte und somit fast 800 Jahre alt ist. Graf Gerlach musste zwar bald auf den größten Teil dieser Gebiete verzichten, Wolfersweiler aber blieb mit Rohrbach bei Veldenz.

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